Diese Fahrt steht erst seit wenigen Jahren im Fahrtenkalender des DKV. Es ist die staatenübergreifende Strecke, die die Fahrt so interessant macht: Üblicherweise wird über zwei Etappen von Děčcin nach Coswig bei Dresden gepaddelt. In diesem Jahr wurde die Start dank des Himmelfahrts-Brückentages nach Usti vorgezogen. Somit konnte ich eine seit Jahrzehnten bestehende Lücke auf meiner Flusskarte schließen.
Die Elbe führte wenig Wasser, der Gegenwind steigerte seine Kraft von Tag zu Tag. Das waren nicht die besten äußeren Bedingungen für diese Tour. Trotzdem war es gerade die Verlägerung der sonst üblichen Strecke um die Etappe Usti-Decin, die dank des verlängerten Himmelfahrtswochenendes der Tour besondere Attraktivität verlieh.
Als kulturellen Höhepunkt empfand ich den Stadtrundgang in Pirna. Es schien, als hätte das letzte Hochwasser den Stadtkern reinigend durchgespült. Überall frisch getünchte Fassaden in einer abends scheinbar fast menschenleeren Stadt - da könnte man ungestört Spielfilme drehen!
Übernachtet wurde beim überaus freundlichen Kanuverein in Coswig, auf einem modernen Campinplatz in Dečin und beim Pirnaer Ruderverein. Dessen mürrischer Kneiper nahm uns für eine Nacht stolze 11,50 € pro Person ab - Zeltrekord!
Die Gastfreundschaft der Coswiger Kanuten war hingegen kaum zu übertreffen. Man fühlte sich mit frischen Brötchen und Kaffee umsorgt wie in einer Familie.
Hier noch ein paar Tipps:
Künftig werde ich einen Bootswagen mitnehmen.
Auf der Fahrt konnte ich alles mit Euro bezahlen, passende Münzen wurden gerne angenommen.
Wer es original Böhmisch mag, sollte auf "knedlo-vepřo-zelo" (Knödel mit Schweinefleisch und Sauerkraut) ebensowenig wie auf Kofola (nationales Cola-Getränk mit Fruchtnote) oder natürlich Pivo verzichten.
Weshalb der Lückenschluss Usti - Schmilka für mich sehr bedeutsam ist, wird durch diesen Bericht erklärt.
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