Zschopau-Mulde-Fahrt

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Fahrtbericht: Das war die XV. ZMF

Kurt Nieder
Aus "Der Kanusport" 11/75:

Ein Jubiläum konnten wir dieses Jahr auf der XV. Zschopau-Mulde-Fahrt begehen. Sie ist die älteste Fahrt, die vom DKSV der DDR durchgeführt wird und kann schon auf Traditionen zurückblicken. Sie ist eine Fahrt in unserem DKSV-Jahreskalender, die kaum noch wegzudenken ist, und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, auch bei den Sportfreunden der benachbarten VR Polen.

Zum Meldeschluß lagen uns genau 354 Teilnehmermeldungen vor. Eine erfreuliche Bilanz! Vorbereitet und organisiert war die ZMF jedoch nur für 300 Sportfreunde. Die genaue Teilnehmerzahl lag dann bei 278 Sportfreunden aus 35 Sektionen aus unserer Republik und 10 Sportfreunden aus der VR Polen. Trotzdem war die diesjährige Fahrt von der Beteiligung her ein Rekord. Am Donnerstag reisten schon 204 Sportfreunde nach Waldheim an.

Durch die hohe Teilnahme reichten die vorhandenen Quartiere nicht aus, so daß wir noch die Kegelbahn vom Rat der Stadt zur Verfügung gestellt bekamen. So konnte dieses Problem auch zur Zufriedenheit aller gelöst werden. Eine unerfreuliche Mitteilung erreichte uns drei Wochen vor Fahrtbeginn aus Leisnig. Es wurde uns mitgeteilt, daß die Turnhalle einen neuen Fußboden erhält. Nun war wieder guter Rat teuer! Nach vielen Bemühungen gelang es uns doch noch, einen Raum in der Landwirtschaftsschule zu erhalten (aber leider nicht heizbar!). Alle Probleme, die auftraten, konnten aber vor bzw. während der Fahrt gelöst werden.

Zur Eröffnung der 15. ZMF spielte die Blaskapelle der Volkspolizei. Um 11 Uhr eröffnete der Vorsitzende der Kanu-Touristik-Kommission, Sportfreund Rainer Buhl, im Auftrag des Präsidiums des DKSV der DDR die XV. ZMF. Anschließend richtete die Kollegin Knuth vom Rat der Stadt Waldheim herzliche Begrüßungsworte an die Fahrtteilnehmer. Nun stand dem Beginn der Jubiläumsfahrt nichts mehr entgegen, und los ging die Fahrt. Der Wasserstand war gut, nur das Wetter hätte etwas besser sein können. Einige Kenterungen und nasse Sachen gab es schon am ersten Tag von Waldheim nach Leisnig.

Traditionsgemäß feierten die Kanuten am Abend wieder in der "Bastei" und wurden vom Gaststättenehepaar Pröger herzlich aufgenommen und gut bewirtet.

Leider werden wir bei der XVI. auf ihre Gastfreundschaft verzichten müssen, denn die Prögers haben inzwischen ihre Gaststätte abgegeben. Nochmals recht herzlichen Dank dem Ehepaar für die vielen schönen, gemeinsamen Stunden in der "Bastei". Für die Disziplin der Teilnehmer spricht, daß der größte Teil der Sportfreunde gegen 22 Uhr die Gaststätte verlassen hatte, um ausgeruht am Sonnabend am Start erscheinen zu können.

Der Sonnabend hat es durch die lange Zeitfahretappe seit einigen Jahren in sich. Die Strecke geht vom Fischendorfer Wehr bis nach Grimma. Es sind 22 km, die im Wettkampf gefahren werden. Dieses Jahr blieb uns nichts erspart, denn wir hatten am Start Schneeschauer, während der Fahrt Gegenwind und hohe Wellen.

Der Nachmittag verlief für die Sportfreunde recht ruhig, während das Rechenbüro auf vollen Touren lief. Um 18 Uhr lagen bereits die Ergebnisse vor. Einer Siegerehrung am Abend zum Sportlerball stand nichts mehr im Wege. Die Stimmung an diesem Abend war prima. Die Sportgemeinschaften erhielten ein Erinnerungsgeschenk von der XV. ZMF 1975

Die Fahrtenleitung möchte sich auf diesem Wege nochmals für die überreichten Geschenke herzlich bedanken.

Ein Höhepunkt des Abends war die Siegerehrung. Als beste Sportgemeinschaft belegten die Sportfreunde der BSG Erdöl Schwedt mit 66 Punkten den ersten Platz. Dadurch konnten sie den Wanderpreis des DKSV der DDR zum zweiten Mal hintereinander in Empfang nehmen. An zweiter Stelle, allerdings mit großem Punkteabstand, lag die SG Dynamo Zentral Dresden. Sie erreichte 29 Punkte. Den dritten PLatz belegte die BSG Empor Zentrum Berlin mit 25 Punkten.

Die beste Fahrtzeit dieses Jahres hatte das Sportehepaar Unger von der BSG Lok Magdeburg mit einer Fahrtzeit von 1:40:25 erericht. Der beste Slalomfahrer war der Sportfreund Jürgen Noack von der BSG Erdöl Schwedt mit einer Fahrtzeit von 2:22 und 0 Strafpunkten. Die Auswertung der Ergebnisse läßt erkennen, daß alle Sportfreunde mit großem Eifer gekämpft haben.

Der folgende Tag mit der Fahrt nach Wurzen war nicht so aufregend. Nur bei einigen Sportfreunden waren noch die Anstrengungen des Wettkampfes bzw. des Sportlerballs zu spüren. Nach der Ankunft in Wurzen wurde in Windeseile alles verpackt und verstaut. Von hier aus fuhren die Sportfreunde nach Hause in alle Richtungen der Republik. Bei der Verabschiedung der Sportler untereinander hörte man immer wieder: Auf Wiedersehen auf der Saale, zum TMK, im Spreewald oder am Dunajec.

Abschließend möchte ich mich bei allen Sportfreunden im Namen der Fahrtenleitung für die gute Disziplin bedanken.

Auf Wiedersehen - und 1976 ist wieder ZMF!

Kurt Nieder
Fahrtenleiter der XV. ZMF

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